In einer Mitteilung fordert die "Association des hommes du
Luxembourg" sämtliche öffentliche und staatliche Institutionen auf, den jährlich
organisierten "Girls' Day" nicht mehr zu unterstützen. Dieser Tag, der jungen
Frauen die Augen für traditionell eher männlich belegte Berufe öffnen soll, ist
nach Ansicht der AHL diskriminierend. Darüber könnte man eine sachliche
Diskussion führen. Die AHL behauptet, dass Mädchen allgemein angeben, soziale
oder erzieherische Berufe zu ergreifen, weil diese eher ihren Interessen
entsprechen und besser mit dem Familienleben zu vereinbaren seien. Dabei
vergisst die AHL die Quelle dieser Information anzugeben und stellt somit eine
nicht fundierte Behauptung in den Raum - das ist nicht besonders sachlich. Auch
dem Hinweis auf psychologische Untersuchungen, die u.a. hormonal bedingte
"differences mentales biologiques" zwischen Jungen und Mädchen ausmachen, folgen
keinerlei Quellenangaben. Die Resultate solcher Studien sind äußerst komplex -
dem sollte man vielleicht versuchen gerecht zu werden, wenn man sie schon als
Argument anführen möchte. Dann erklärt die AHL die Annahme der besonderen
Vereinbarkeit von Familie und sozialem Beruf für richtig und disqualifiziert
sich aufgrund mangelnder Informiertheit - man frage einmal eine
Krankenpflegerin, die Nachtschichten und Überstunden schiebt, was sie von dieser
Vereinbarkeit hält - als Diskussionspartner selbst.